Die Informationen zur Südtangente zur Entlastung von Müggenhausen und Schwarzmaar möchte ich Ihnen ebenfalls nicht vorenthalten. Auch zu diesem Projekt gibt es Meinungen, die weniger auf Fakten denn auf subjektiven Sichtweisen fußen.
Seit 2016 ist der mögliche Bau einer Südtangente im Gespräch, da die Osttangente kurzfristig nicht zu realisieren war.
Zusammen mit dem Kreis Euskirchen sollte eine Lösung gesucht werden, die zu einer Sperrung der K3, Ortsdurchfahrt Müggenhausen, für den Schwerlastverkehr führt.
In Folge wurden verschiedene Trassen zwischen der L210 und der K3 geprüft. Als Lösung in den Fokus geriet der in weiten Teilen bereits solide und breit ausgebaute Wirtschaftsweg zwischen der L210 und Schwarzmaar. Dieser Wirtschaftsweg sollte zur Gemeindestraße gewidmet und, wo erforderlich, ausgebaut werden. Gegen diese pragmatische und schnelle Lösung wurde von einer Anliegerin in Schwarzmaar Klage eingereicht. Die Richter begründeten, dass ihnen zu wenige Informationen vorliegen, insbesondere zum Verkehrsaufkommen, um einer Widmung als Gemeindestraße zuzustimmen.
Nun läuft das Verfahren, rechtssicher aber langwieriger, in Abstimmung mit dem Kreis. Es beinhaltet die gewünschten Informationen zum Verkehrsaufkommen für eine Abwägung der verschiedenen Interessen. Die Ergebnisse sind mit den zuständigen Behörden des Kreises und dem Landesbetrieb Straßen NRW abzustimmen.
Festgestellt wurde ein Verkehrsaufkommen von 240 Fahrzeugen über 7,5t je Tag.
Als einzige Lösung bietet sich eine ringförmige Einbahnstraßenlösung mit Halbierung des Schwerlastverkehrsaufkommens für Müggenhausen an. Begegnungsverkehr und Ausweichbuchten sind auf der Trasse nicht möglich, da die Straßentrasse zu schmal ist und auf beiden Seiten des Wirtschaftsweges Kiesgruben (Tiefe: 30 m) auf einer Länge von 900 Meter angrenzen.
Der Weg kann nicht als Industriestraße mit Begegnungsverkehr ausgebaut werden, da diese Industriestraße nicht die Standards einer Kreisstraße erfüllt. In Folge könnte die K3, Ortsdurchfahrt Müggenhausen, in einer Richtung nicht für den Schwerlastverkehr gesperrt werden.
Die Trassenführung endet laut Vorschlag des Planungsbüros in Schwarzmaar, da Lkw-Fahrer ungern eine Trassenführung mit mehreren engen Kurven nutzen. Eine Trassenführung, die Schwarzmaar umgeht, führt über teils grüne und damit sehr artenreiche Wirtschaftswege. Es müsste Grunderwerb bei mehreren Eigentümern erfolgen. Bei erheblich höheren Kosten kann die Verkehrsbelastung nicht reduziert werden.
Trotzdem wird die Gemeindeverwaltung selbstverständlich den Beschluss umsetzen, alternative Trassen prüfen zu lassen und mit den zuständigen Kreisbehörden und Straßen NRW ins Gespräch gehen.
Bild: Hebi B. auf pixabay