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Die Osttangente

Es wird viel geschrieben und spekuliert. Sie werden verstehen, dass ich verärgert bin, wenn ich lese, was sich im Laufe der Jahrzehnte als „Wahrheit“ manifestiert hat. Aber Wiederholungen alleine machen noch keine Wahrheit aus.

Wer an Fakten interessiert ist, kann sie untenstehend – zusammengefasst – gerne nachlesen. Meine Meinung möchte ich Ihnen allerdings auch nicht vorenthalten. Als ich 2015 zur Bürgermeisterin der Gemeinde Weilerswist gewählt wurde, war das Projekt „Osttangente“ bereits seit 25 Jahren Gesprächsthema. Ich darf Ihnen versichern, das Durcharbeiten der bereits vorhandenen Akten hat einige Zeit in Anspruch genommen.

Seit 2002 wird bei den betroffenen Bürger:innen die Hoffnung und Erwartung geschürt, dass diese Straße, die Osttangente, gebaut wird. Der Kreis kommunizierte, die Gemeinde „könne schon mal planen“. Meines Erachtens nach fehlt aber die Basis, der an Fakten festgemachte Bedarf, für eine Planung durch die Gemeinde. Die aktuellen Verkehrszahlen geben den Bedarf nicht her, auch wenn die an den Kreis- und Landesstraßen wohnenden Anwohner das verständlicherweise subjektiv betrachtet ganz anders sehen.

Der Rat hat nun beschlossen, dass eine halbe Million Euro für eine erneute Planung in den Haushalt eingestellt werden. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Wirtschaftsförderung hat den Beschluss gefasst, dass die Planung begonnen werden soll. Die Frage, die sich mir nun stellt: Was passiert, wenn die Bezirksregierung die Planung wegen mangelnden Bedarfs nicht genehmigt? Eins weiß ich sicher: Die Gelder, die für die Planung ausgegeben wurden, sind dann in den Sand oder in diesem Fall eher in den Acker gesetzt worden. Und: Ich kann mir jetzt schon vorstellen, wer bei einigen, die die Wahrheit so genau kennen, daran schuld sein wird …

Zeitlicher Ablauf

1990 – Osttangente ist erstmals Thema

2002 – Ziele der Osttangente von der A1-Anschlussstelle Weilerswist zum IPAS in Euskirchen werden im Kreisverkehrskonzept aufgenommen

1. Ziel: Anbindung des IPAS an die Autobahn A1

2. Ziel: Entlastung des Ortskerns Vernich vom Schwerlastverkehr aus dem Kiestagebau

In der Folge sind sich Kreis Euskirchen und Landesregierung NRW nicht einig, wer zuständig ist.

2008 – Gemeinde Weilerswist appelliert an Kreis und Land, Osttangente zu realisieren.

Reaktion: Apell wird zurückgewiesen mit Hinweis auf vorhandene Landesstraße 194.

2008 – Gemeinde Weilerswist setzt sich für die verkürzte Version von der K3 bis zur Autobahnanschlussstelle Weilerswist ein

1. Ziel: Entlastung der Ortskerne Vernich, Müggenhausen, Schwarzmaar und Metternich vom Schwerlastverkehr aus dem Kiestagebau.

2. Ziel: Zweite Erschließungsstraße für Weilerswist Süd

3. Ziel: Erschließung des Ziel- und Quellverkehrs für neu im Regionalplan festzulegende Gewerbe- und Wohnbauflächen.

Außerdem: Auftrag zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), Kosten: knapp 23.000 Euro

2014 – Beschluss zur Rahmenplanung (Flächennutzungsplanänderung)

2016 – Planungsentwurf ist fertig. Bezirksregierung stellt Entwurf bis zur Neuaufstellung des Regionalplans zurück.

2019 – Unter Beteiligung des Kreises Euskirchen findet im Zuge der Regionalplanentwicklung ein informelles Gespräch mit der zuständigen Stelle in der Bezirksregierung zur Forderung der Gemeinde Weilerswist, die Osttangente realisieren zu können, statt.

Die Gemeinde Weilerswist stellte einen zukünftig neuen Bedarf dar: Die Erschließung neuer, im zukünftigen Regionalplan dargestellter Gewerbe- und Wohnbauflächen über eine Straße von der K3 bis zur Anschlussstelle Weilerswist (Osttangente).

Der aktuelle Entwurf zum Regionalplan bildet zwar die – aus Sicht der Gemeinde zu kleine – Gewerbefläche und das Neubaugebiet südlich von Weilerswist Süd ab. Die Erschließung für den Ziel- und Quellverkehr über die Osttangente hat jedoch keinen Eingang in den Entwurf gefunden.

Aktuell

Die Gemeinde Weilerswist stellt den Bedarf der Osttangente zur Erschließung von Gewerbe- und Wohnbauflächen dar und fordert die Aufnahme in den Regionalplan. Hierzu wurde die Stellungnahme am 05.05.2022 im Fachausschuss Gemeindeentwicklung und Wirtschaftsförderung beschlossen.

Der Fachausschuss fordert jedoch den Ausbau von der L210 bis zur Anschlussstelle Weilerswist. Für den Streckenabschnitt L210 bis K3 ist kein Bedarf seitens der Gemeinde darstellbar. Deshalb ist für diesen Streckenabschnitt der Nachweis eines überörtlichen Bedarfs seitens des Kreises und eine Aufnahme in die Stellungnahme des Kreises zu dem Regionalplanentwurf erforderlich.

Der Fachausschuss beschließt die Planung einer Trasse, obwohl offen ist, ob die Bezirksregierung als genehmigende Behörde die Sicht zu dem Bedarf einer Osttangente teilt. Offen ist auch, ob der Kreis einen überörtlichen Bedarf sieht und einen Ausbau befürwortet.

Bild: Anne Horst