Projekt: Innovationscampus
2026 kann’s mit dem Campus losgehen

Es tut sich was beim Innovationscampus Weilerswist. Ende August 2025 konnte nach zähem Ringen ein Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden.
Doch beginnen wir beim Anfang. Nach einem Austausch mit Vertretern der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem ortsansässigen Unternehmen EDOC wurde 2019 die Idee geboren, in Weilerswist einen „Innovationscampus“ aufzubauen. Kurz darauf schloss sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Katholische Hochschule Köln der gegründeten Projektgruppe an. Die Mitwirkenden begannen, einen Förderantrag im Kontext der Strukturwandelförderung auszuarbeiten. Ziel dieses Campusprojekts war es stets, einen Ort zu schaffen, an dem Wissenschaft, Wirtschaft und interessierte Bürger zusammenkommen. Konkret geht es primär um die Fachkräfteentwicklung in den Bereichen Handwerk und Pflege. Antworten auf zeitgemäße Fragen sollen am Campus gefunden werden. Beispielsweise: Wie kann ein Handwerksbetrieb von aktuellen wissenschaftlichen Trends im Arbeitsalltag profitieren. Wie kann sich die Pflege unter Nutzung modernster Technologien weiterentwickeln? Zusätzlich wird es auch das Angebot geben, als Unternehmer:in oder Bürger:in an den Campus zu kommen und sich mit Wissenschaftlern auszutauschen. Durch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und das DLR werden technische Inhalte abgedeckt, durch die Katholische Hochschule die Bereiche Pflege, sozioökonomische Faktoren und Wissenschaftskommunikation.
Nachdem bereits 2020 erste formale Hürden auf dem Weg zu einer Förderung genommen wurden, kam der Förderprozess ins Stocken. Dennoch wurden die Inhalte weiter ausgearbeitet und einige Projektpartner dazugewonnen, beispielsweise Unternehmen aus Weilerswist und der Region sowie weitere Institutionen als Unterstützer.
Wirtschaftsförderer Henning Hand, der das Projekt von Beginn an begleitet, sagt: „2024 kam schließlich eine positive Meldung aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Das Projekt wurde als förderwürdig klassifiziert und das Förderprogramm STARK als das zutreffende Programm benannt. Entsprechend der Förderrichtlinien haben wir innerhalb der Projektgruppe den Antrag überarbeitet.“ Weil das Programm STARK einen Eigenanteil von zehn Prozent vorsieht, gab es weitere Gespräche mit Mitarbeitenden des Ministeriums, da im Antragsprozess stets von einer 100-prozentigen Förderung ausgegangen wurde. Nach zähem Ringen wurde eine Kofinanzierung durch das Land Nordrhein-Westfalen in Höhe von fünf Prozent des Eigenanteils erreicht. Letztendlich trägt die Gemeinde Weilerswist nun einen Eigenanteil von fünf Prozent. Beim gestellten BAFA-Förderantrag wird eine Bearbeitungsdauer von etwa sechs Monaten prognostiziert, sodass das Projekt Innovationscampus bei entsprechender Förderzusage 2026 starten wird.
Die Beteiligten sind sich sicher, dass durch das große Engagement der verschiedenen Akteure und Akteurinnen etwas Großartiges geschaffen wird. Mit Kraft und Innovationsgeist ziehen alle in diesem starken, interdisziplinären Team an einem Strang. Es wird eine Begegnungsstätte entstehen für die Herausforderungen der Zukunft, die gemeinsam angegangen werden müssen. Das ist Transfer, Innovation und Nachhaltigkeit von der allerbesten Seite. Mit dem Projekt wird eine ideale Austauschmöglichkeit der verschiedenen Stakeholder generiert und eine innovative Arbeitsumgebung für Weilerswist ermöglicht werden.
Foto: Gerd Altmann/Pxabay