Projekt: Fahrradparkhaus am Bahnhof
Es lief nicht alles rund: Hindernisse mussten aus dem Weg geräumt werden

Im August 2020 war ich noch sehr zuversichtlich, dass ein geplantes Fahrradparkhaus am Bahnhof in Weilerswist schon bald Realität wird. Zunächst ging es reibungslos. Es gab einen Vorentwurfsplan, auf dem das Parkhaus für Fahrräder in unmittelbarer Nähe zur Bahnunterführung positioniert ist. Es fehlte noch die Abstimmung der Planungen mit dem Fördergeber Nahverkehr Rheinland und mit der Deutschen Bahn. Anfang des Jahres 2021 erfolgte die Vergabe von Architekturleistungen. Zwei Monate später wurde die Planung zum Fahrradparkhaus, der überdachten Stellplätze auf der Ostseite und der WC-Anlage am Bahnhof Weilerswist den Mitgliedern des Ausschusses Infrastruktur und Mobilität vorgestellt und für den zu stellenden Bauantrag beschlossen.
Danach allerdings holperte der weitere Ablauf. Nicht alle anliegenden Eigentümer erteilten ihr Einverständnis bezüglich der Baugenehmigung. Daraufhin lehnte der Kreis Euskirchen die Baugenehmigung ab und forderte ein Bebauungsplanverfahren für die Fläche des Fahrradparkhauses und seiner Umgebung. Die notwendigen Vermessungsarbeiten dazu waren Ende 2022 abgeschlossen. Im November 2024 konnte Fachbereichsleiter Martin Reichwaldt dann endlich mitteilen, dass die Baugenehmigung für das Fahrradparkhaus vorliegt. Es folgte die Information der Anwohner per Postzustellungsurkunde. Bis zum festgesetzten Termin Mitte Januar 2025 ging keine weitere Klageschrift ein.
Ob ich den Beginn der Bauarbeiten zur Errichtung des Fahrradparkhauses und der Fahrradabstellanlagen am Bahnhof Weilerswist noch als Bürgermeisterin erleben werde, ist fraglich. Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn es nach fünf Jahren und etlichen Verzögerungen so wäre. Aber auch als Bürgerin der Gemeinde Weilerswist und Fahrradfahrerin freue ich mich auf das gesicherte Fahrradparkhaus für hochwertige Fahrräder, E-Bikes und Lastenräder.
Der Zugang zu beiden Ebenen wird barrierefrei über die bereits vorhandenen Rampen der Personen-Unterführung erfolgen. Es wird kurze und komfortable Verbindungen zwischen den Bahnsteigen und dem Fahrradparkhaus geben. Das Dach soll eine extensive Dachbegrünung erhalten. Ziel ist ebenso, die Fassade soweit und so viel wie möglich zu begrünen. Der Zugang zum Fahrradparkhaus erfolgt über ein elektronisches Zugangssystem. Nutzung und Zugang werden über ein Onlinebuchungs-System geregelt. Es wird sogenannte Energie-Safes geben, eine Kombination aus Schließfach und Ladestation für den eigenen Akku, die von den Nutzern gebucht werden können. Die Planung sieht außerdem vor, auf jeder Ebene eine fest installierte Luftpumpe anzubieten.
Ein öffentlichen WC im Bereich des Busbahnhofs ist als behindertengerechte Unisex-Anlage ebenfalls mit extensiver Dachbegrünung geplant. Im Zugangsbereich zur Unterführung und dem Bahnsteig Richtung Köln sollen etwa 40 ebenerdige Radabstellanlagen, auch „Fahrradbügel“ genannt, ohne Überdachung, errichtet werden. Mit diesem Angebot wird der Bedarf nach „niederschwelligen“ und bahnsteignahen Abstellplätzen abgedeckt.