Mit Unterstützung der Experten des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V. entwickelte eine Steuerungsgruppe im Januar 2020 einen Aktionsplan. In diesem wurden Maßnahmen festgelegt, wie wir in unserer Gemeinde die Umsetzung der UN-Kinderrechte fördern wollen. Basis waren die Ergebnisse einer Kinderfreundlichkeitsanalyse, basierend auf einer Befragung von Schülerinnen und Schülern und einer Befragung der Gemeindeverwaltung.
„Die wesentlichen Schlussfolgerungen aus den Befragungen und Veranstaltungen lauten:
- Kinder und Jugendliche wollen sich auf kommunaler Ebene beteiligen und bringen neue Ideen und Sichtweisen ein. Eine Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen am Prozess Kinderfreundliche Kommune bzw. an der Umsetzung des Aktionsplanes ist somit essenziell.
- Kinder und Jugendliche möchten gehört und ernst genommen werden. Die Herausforderung besteht darin entsprechende Beteiligungsplattformen zu schaffen. Darüber hinaus müssen in der Verwaltung ressortübergreifende Strukturen entwickelt werden, die ein kinderfreundliches Handel langfristig sichern.
- Für viele Kinder und Jugendliche sind die Kommunalpolitik und das kommunale Verwaltungshandeln oft nicht greifbar bzw. niedrigschwellig genug. Kinder und Jugendliche müssen demnach altersgerecht über das kommunale Geschehen informiert werden.
- Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene nach anerkanntem, internationalem Format kann von einer kleinen Gemeinde wie Weilerswist nicht in gleichem Maße umgesetzt werden wie von größeren teilnehmenden Kommunen. Der Fokus dieses Aktionsplans liegt demnach zunächst auf kurz- bis mittelfristigen Maßnahmen, die die Kommune selbst verantwortet.“ (Quelle: Aktionsplan „Kinderfreundliche Kommune“ Weilerswist)“
Der Aktionsplan ist Voraussetzung für die Zertifizierung als Kinderfreundliche Kommune. Dem Aktionsplan hat das Kinder- und Jugendparlament am 02.09.2020 zugestimmt. Jetzt stehen die Entscheidungen im Fachausschuss am 24.09.2020 und im Rat am 08.10.2020 an.
Im Sinne einer Kinderfreundlichen Kommune laufen in der Gemeinde bereits einige Aktionen:
- Das Kinder- und Jugendparlament hat sich konstituiert.
- Eine halbe Stelle für Kinder- und Jugendbeauftragte*r wird geschaffen, um deren Interessenvertretung zu gewährleisten.
- Im Rahmen der Aktion „Gehspaß statt Elterntaxi“ wurden bereits mit den Schulkindern Streifzüge entlang der Schulwege durchgeführt. Ziel dieser Streifzüge ist das Aufspüren potenzieller Gefahrenstellen aus Sicht der Kinder.
Zusätzlich werden folgende Maßnahmen im Aktionsplan aufgeführt:
- In das Leitbild der Gemeinde wird der Vorrang des Kindeswohl als Leitprinzip verankert.
- Kinder und Jugendliche werden an der Entwicklung des Entwicklungskonzepts für die Gemeinde Weilerswist beteiligt.
- Es werden konkrete Regelungen, die Kinderrechte in kommunalen Verfahren und Entscheidungen verankern, geschaffen. Und die Mitarbeiter*innen der Gemeindeverwaltung werden entsprechend geschult.
- Entwicklung einer kinderfreundlichen Website für die Gemeinde Weilerswist.
- Durchführung einer Online-Kinderbefragung
Am 08.10.2020 steht die Entscheidung im Rat an.
Foto: unicef