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Grußwort zum Jahrestag der Flutkatastrophe am 14. und 15. Juli 2022

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

außergewöhnliche, bewegte und bewegende zwölf Monate liegen hinter uns allen. Monate, geprägt vom Wiederaufbau nach dem Hochwasser, der Corona-Pandemie und seit diesem Frühjahr dem Krieg in der Ukraine.

Vor einem Jahr, am 14. und 15. Juli, traf uns alle die unvorstellbare Gewalt der Wasserfluten, unvorbereitet, denn trotz der Informationen zu Starkregen über mehrere Stunden konnte sich keiner das mögliche Ausmaß vorstellen. Nicht nur in der Krisenphase unmittelbar nach der Flutkatastrophe waren Aufgaben zu meistern, die ich mir so vorher nicht vorstellen konnte.

Ich weiß, Sie haben versucht möglichst schnell in den gewohnten Alltag zurückzukehren. Schriftwechsel mit Versicherungen und Behörden, die Organisation von Material und Handwerkern sind aber nach wie vor nervenaufreibend. Nach einem Jahr können viele Betroffene noch nicht in ihr Haus, in ihre Wohnung, in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren.

Auch in der Gemeinde wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis alle Spuren beseitigt sind. Die vierzehn flutgeschädigten öffentlichen Gebäude, Schulen, Kitas, Feuerwachen, und Unterkünfte, der Gemeinde Weilerswist stehen wieder zur gewohnten Nutzung bereit. Das Gleiche gilt für die Sportplätze. Restarbeiten werden bis zum Ende des Jahres erledigt sein.

Die Flut hat Zerstörung und Not gebracht und gleichzeitig bis heute von Herzen kommende Hilfsbereitschaft und wärmende Nächstenliebe offenbart, oft von Menschen, die Sie und ich vorher nicht kannten. Und viele, ob organisiert in Hilfsorganisationen oder als Einzelpersonen, stehen uns nach wie vor zur Seite. Dieser ungebrochene Zusammenhalt macht stark und gibt Zuversicht.

An dieser Stelle möchte ich allen Helferinnen und Helfern aus nah und fern nochmals aus tiefstem Herzen danken!

Vielleicht geben Sie mir recht, wenn ich schreibe, dass wir eines gelernt haben: Plötzlich kann sich alles ändern. In unserem Alltag und Leben mit den vielen abgesicherten und versicherten Risiken konnten wir uns alle nicht vorstellen, dass es ein Ereignis gibt, dass uns existentiell bedrohen kann. Das verunsichert zutiefst: Unser Sicherheitsdenken wurde von diesen Wassermassen unterspült.

Das und die Bilder sowie Geräusche aus der Katastrophennacht haben die Seelen verwundet. Seien wir sorgsam mit uns und pflegen auch diese Verletzungen.

Wir haben aber auch gelernt, dass in unserer materiell und teils egoistisch ausgerichteten Gesellschaft in Notsituationen ganz spontan ein großer Zusammenhalt entsteht. Ich gebe zu, dass mich das in diesem Umfang positiv überrascht und tief berührt hat.

Persönlich habe ich gelernt, mehr eigene Vorsorge zu treffen. Ein Kurbelradio, das die Kommunikation auch bei Stromausfall und Ausfall der Mobilfunknetze sichert, Tabletten für die Trinkwasseraufbereitung und ausreichende Lebensmittelvorräte sind die ersten Maßnahmen in unserer Familie.

Als Bürgermeisterin habe ich insbesondere zwei Themen aus dieser Katastrophe mitgenommen: Für den Krisenfall müssen die Kommunikationskanäle erweitert werden, sowohl in Richtung Satellitenkommunikation als auch hin zu einem Melder-System. Und: Das Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement muss verbessert werden, sowohl durch die öffentliche Hand als auch durch den privaten Objektschutz.

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Ereignis im vergangenen Jahr hat uns unvorbereitet getroffen. Das darf in den Ausmaßen nicht wieder geschehen. Keiner kann zwar Starkregenereignisse und Hochwasser in der Form aufhalten, doch jede und jeder von uns kann Vorsorge treffen.

Ich habe das Vertrauen, dass wir alle die vor uns liegenden Aufgaben zum Wiederaufbau, Hochwasserschutz und zu den „Leuchttürmen“ in den kommenden Jahren gemeinsam meistern werden und schaue positiv in die Zukunft.

Lassen Sie uns alle gemeinsam anpacken!

Bild: Anne Horst